Donnerstag, 17. Juli 2014

Pseudo-Insektenhotel als Cacheversteck - eine Bastelanleitung

Manchmal möchte man einen Cache vielleicht doch nicht (schon wieder) unter Steinen an einer Baumwurzel verstecken oder das Döschen nicht schon wieder mal in eine Astgabel legen. Was gebasteltes soll her. Wer handwerktechnisch begabt ist und das richtige Werkzeug hat, der hat damit wahrscheinlich kein Problem. Trifft nur halt auf die meisten Cacher / Menschen nicht zu.

Die folgende Bastelanleitung ist aber auch für semi-talentierte Bastler geeignet. Und Werkzeug braucht man auch nicht viel:
  • eine (Hand-) Säge für Holz
  • Holzleim
  • ein paar (Holz-) Schrauben plus Schraubendreher
  • einen Tacker (wie er auch im Büro zum Tackern von Papier genutzt wird)
Also Material braucht man:
  • eine Sperrholzplatte
  • einen Streifen Sperrholz
  • eine Dachlatte
  • ein Stück Kannichendraht
  • Kiefernzapfen
Fertig. Und das ganze gibt dann ein "Pseudo-Insektenhotel-Cacheversteck".

Das ganze sieht "live" aus:

fertig gebautes Pseudeo-Insektenhotel
Im Wald bzw. in einem bewaldeten Gebiet aufgehängt hat man so direkt noch eine passable Tarnung inklusive.

Was die Größe angeht ist das Insektenhotel recht flexibel, da man es quasi beliebig skalieren kann. Das von uns gebaute war relativ klein, nur etwas größer als ein A4 Blatt.

Im Baumarkt haben wir uns eine Sperrholzplatte Dicke 6 mm auf die Größe 40x30 cm zuschneiden lassen. Das ist die Rückwand. Plus direkt noch einen Streifen Sperrholz 7x30 cm für das Dach.

Die Dachlatten sägt man sich dann auf die passende Länge zurecht, so dass sie den Boden und die Seitenwände des Insektenhotels ergeben.

Rückwand, Seiten und "Boden" des Insektenhotels
Dann klebt man die zurecht gesägten Dachlatten auf der Sperrholzplatte fest, so dass ein oben offener Rahmen entsteht. Zusätzlich kann man jedes Dachlattenstück noch mit 2-3 Schrauben von hinten verschrauben.
Die beiden Dachlatten, die die Seitenwände bilden, hatten wir oben etwas schräg abgesägt, damit das Dach später auch etwas schräg ist.

Rohbau des Insektenhotels
Dann wird noch das Dach drauf geklebt und mit zwei Schrauben gesichert - fertig ist der Rohbau.
Auf dem obigen Bild ist übrigens zu sehen, dass bei unserem Insektenhotel der Boden aus zwei verleimten Dachlatten besteht, also doppelt dick ist. Hintergrund ist, dass der ursprüngliche Plan war, eine 38 mm Sackloch waagerecht hinein zu bohren, wo dann ein PETling drin stecken solte. Da zwei Dachlatten aber "nur" ca. 48x48mm im Querschnitt sind müsste man a) ziemlich präzise Bohren und b) bleibt trotzdem nur 5 mm Wandstärke - bisschen wenig. Von daher wurde dieser Plan beim Bauen wieder verworfen,

Bevor es weiter geht haben wir das Hotel noch mit Holzschutzfarbe mehrfach gestrichen. Und dann ging es an die Füllung. Diese besteht wie bereits gesagt aus Kiefernzapfen, welche hinter Kanninchendraht "eingesperrt" werden. Das Drahtgitter wurde mit einem normalen Tacker festgetackert, der überstehende Draht abgeschnitten - fertig.

In freier Wildbahn sieht das ganze so aus:

Pseudo-Insektenhotel in freier Wildbahn
Wie gesagt ist dies die einfachste Variante eines Insektenhotels. Mögliche Varianten sind z.B. andere "Füllungen" (einfach mal von den Bildern im Internet insperieren lassen) oder auch ein doppelter Boden, eine doppelte Rückwand oder ein größere "Dachstuhl", so dass auch größere Dosen im Hotel gelagert werden können.

Apropos Dose: bei unserem Hotel ist ganz einfach ein PETling mit einer Halteklammer auf der Rückseite befestigt. Ist in unserem Falle völlig ausreichend.

PETling mit Halteklammer auf der Rückseite des Hotels
Das Pseudo Insektenhotel haben wir dann mit einem Stück Draht an einem Ast im Wald aufgehängt, etwas abseits eines Wegs. Funktioniert gut, wobei das Versteck auch erst seit ein paar Wochen im Einsatz ist. Von daher können wir auch nicht sagen, ob da wirklich Insekten einziehen (was ja nicht unbedingt sein muss...) und ob dies dann beim Bergen der Dose stören würde. Und wie das Hotel nach dem 1. Winter aussieht bleibt auch abzuwarten.

Jedenfalls ist es wie gezeigt nicht schwierig, mit ein bisschen Holz und ein paar Werkzeugen ein "etwas anderes" Cacheversteck zu bauen. Und wer handwerklich etwas geschickter ist und Zeit kann, kann das Insektenhotel noch in Form, Größe und Funktion fast beliebig komplexer machen.

5 Kommentare:

  1. Eine kleine Bemerkung (so gesehen und nach NA vom Reviewer archiviert worden):
    Ungeschickt ist es ein gekauftes Insektenhotel zu verwenden und dann eine Dose hinter einer der dort vorhandenen Klappen zu plazieren. Cacher werden so gezwungen, in den Öffnungen zu suchen - das haben die natürlichen Bewohner gar nicht gern!

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  2. Danke für den Hinweis :-) Das war auch ein Grund, warum wir den PETling hinten gut zugänglich an der Rückwand befestigt haben.

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  3. Warum eigentlich "Pseudo"?? Es ist ein echtes Insektenhotel mit den o. a. Einschränkungen (Anonym). der suchende Cacher sollte jedoch bedenken, dass auch schon bei Erschütterungen manche Bewohner sehr gereizt reagieren können :~. An sonsten ... schöne Arbeit!

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  4. Noch ein Tipp von mir: Du solltest hinten noch einen Hinweis anbringen, dass das "Hotel" Privateigentum ist und von dir extra für dieses Spiel dort aufgehängt wurde. Nicht das am Ende jemand denkt, du hättest ein fremdes "Hotel" für deine Zwecke "missbraucht".

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  5. Ein schönes Projekt und tolle Anleitung zum Nachbauen! Wenn Ihr Lust habt, zeigt uns Eure fertigen Insektenhotels bzw. Verstecke doch auf unserer Facebookseite (facebook.com/SPAX).
    Viel Spaß beim Weitercachen,
    Euer SPAX-Team

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