Montag, 19. August 2013

einen "ganz anderer" Cachebehälter selber bauen

Die überwiegende Anzahl der Dosen, die wir als Geocacher so finden, haben ja neben dem Logbuch noch Platz im Behälter, mal mehr, mal weniger. Wenn genug Platz da ist, kann die Dose dann auch noch Geocoins, Travelbugs oder Tauschmaterial aufnehmen.

Es lässt sich aber auch recht leicht ein "ganz anderer" Cachebehälter bauen, in den nur genau das Logbuch hineinpasst. Was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass dieser Cache sich dann von der großen Mengen der PETlinge, Filmdosen und Einfrierbehälter abhebt. Der Bau eines solchen Caches wird im folgenden gezeigt.

Übrigens: genau so einen Cache hatten wir bis letzte Woche im Einsatz, im Listing GC3QCH8 bei geocaching.com (der war PM-only, übrigens). Musste leider archiviert werden, weil die Gegebenheiten vor Ort sich geändert hatten, so dass diese "Dose" hier nicht mehr funktionierte.

Von daher können wir jetzt auch die passende Bauanleitung hier zeigen :-)

Die Idee für so einen Cache bzw. den Behälter hatten wir zugegebener Maßen nicht selber - inspiriert dazu hat uns ein Cache, den wir letztes Jahr im Raum Canton/Akron, OH, USA, gefunden hatten.

Zum Bau des Caches: Drei Teile dafür bekommt man im Baummarkt, der Rest ist wahrscheinlich zu Hause vorhanden.

Utensilien für den Bau des Caches
Benötigt werden:
  • ein Rundholz mit Durchmesser 4 mm
  • ca. 1 m ein Kunststoffschlauch Innendurchmesser 6 mm
  • Gewebeklebeband ("Panzerband")
  • ein Blatt Papier
  • normaler (Papier-) Kleber (wie Uhu)
  • eine Schere
Und los geht's! Als erstes wird der Logstreifen zugeschnitten. Dazu wird ein 200 mm langer und 55 mm breiter Streifen aus dem Papier ausgeschnitten. Es kann auch direkt noch ein 15 mm breite Klebefalz auf diesem Streifen markiert werden, das erleichtert später das Auftragen des Klebers.
ausgeschnittener Logstreifen mit Klebefalz
Außerdem muss der Holzstab auf die passender Länge geschnitten werden. Das geht bei einem 4 mm Stab auch noch gut und sauber mit einer guten Küchenschere. Für ein 20 cm langes Logblatt empfiehlt sich eine Stablänge vom ungefähr 35 cm.

Als nächstes wird auf die Klebefalz dünn, gleichmäßig und einseitig auf den Bereich der Klebefalz Kleber aufgetragen und der Stab darauf gelegt. Wichtig ist, dass der Stab oben ca. 1 cm übersteht - dann hält das Logbuch später länger!
Stab auf Logstreifen vor dem Kleben
Jetzt wird der Logstreifen ein mal stramm um den Stab gewickelt. Beim Strich der Klebefalz kann gestoppt werden. Das Logbuch sollte jetzt leicht überlappen, d.h. ein bisschen Papier auf Papier kleben.
Der Kleber hält nach unserer Erfahrung das Papier und das Holz ziemlich gut zusammen und trocknet auch zügig. Das Logbuch kann auch ein mal stramm komplett um den Stab gewickelt werden, so dass zusätzlicher Druck auf die Klebefläche kommt. Zum Trocknen ist es aber besser, wenn der Logstreifen abgewickelt ist.
fertiger Logstreifen, am Stab festgeklebt
Während der Kleber trocknet kann der Plastikschlauch präpariert werden. Dazu wird dieser zuerst auf die passende Länge gekürzt. Bei einem 35 cm Stab mit 20 cm Logstreifen passen ca. 25 cm Schlauch ganz gut. Nun wird das eine Ende des Schlauchs mit zwei dünnen Streifen Klebeband verschlossen.
verschlossenes Ende des Schlauchs
Ist dies erledigt, wird der komplette Schlauch ein Mal mit Klebeband umwickelt. Dazu wird ein Klebebandstreifen in der Länge des Schlauchs abgeschnitten, der Schlauch gerade darauf platziert und dann sauber und stramm eingewickelt.
Schlauch und Klebeband vor dem Einwickeln
Sollte unten Klebeband überstehen, kann diese abgeschnitten werden.
fertig umwickelter Schlauch
Im Prinzip ist jetzt alles fertig - die Hülle und das Logbuch müssen nur noch zusammengeführt werden. Dazu wird der Logstreifen stramm im den Stab gewickelt und in den Schlauch geschoben. Das passt ziemlich genau, ohne allzu fummelig zu sein.
teilweise eingeschobener Logstreifen
Wer den unteren Teil des Cachea in die Erde stecken möchte - so wie wir - der sollte das untere Ende des Holzstabs noch anspitzen. Das funktioniert sehr gut mit einem normalen Spitzer für Bleistifte und Buntstifte.
angespitzte Spitze

Um das Holz, welches in der Erde steckt, ein bisschen besser vor Nässe und Feuchtigkeit zu bewahren, sollte dieses geschützt werden. Das geht z.B. mit einer passenden Farbe oder - so haben wir es gemacht - ganz simpel mit Haarlack. Letzteres funktioniert übrigens einwandfrei. Jetzt muss nur noch ein passendes Versteck gefunden werden ;-)

Noch ein paar Anmerkungen aus der Praxis:
  • Auch wenn es nicht so aussieht - der Cache ist voll outdoortauglich. Unserer war ziemlich genau 13 Monate im Einsatz und musst in dieser Zeit 2x getauscht werden (ein mal, weil er wohl einem Mähbalken der Autobahnmeisterei zum Opfer gefallen ist...) - aber nie wegen Nässe oder Feuchtigkeit.
  • Bei der ersten Version dieses Caches war der Logstreifen länger, nämlich ca. 25 cm (womit der ganze Behälter natürlich auch 5 cm größer war). Dabei war das enge Aufrollen des Logbuchs aufgrund der Länge schwieriger, so dass dieses recht schnell "fledderig" wurde.
  • Damit das Logbuch lange lebt, hatten wir den folgenden Hinweis im Listing: "Und nach dem erfolgreichen Log das Logbuch bitte wieder vorsichtig und gefühlvoll verstauen und den Cache wieder vorsichtig und gefühlvoll platzieren.
    Dazu ein Tipp: Erst wieder eng aufwickeln, dann ein Stückchen einführen, dann zuerst den unteren Teil des Logbuchs nochmals nachdrehen, so dass auch dieser eng anliegt. Und dann ganz rein schieben und den kompletten "Cachebehälter" verstauen."

    Dies hat definitiv geholfen. 
  • Beim Verstecken sollte man darauf achten, dass der Schlauch bündig am Boden aufliegt. Zum einen, damit der suchende Cacher nicht den (verdächtigen) Holzstab sieht, zum anderen, weil dann die Witterungsbeständigkeit besser ist.
  • Der Cache hat bei gc.com die Größe "other", weil er im Prinzip ja kein Volumen hat. Da "other" Caches selten sind empfiehlt es sich, in einer Reviewer-Note dem Reviwer kurz zu erklären, wie die "Dose" aussieht und dass deshalb "other" gewählt wurde.
Der Zeitaufwand für den Bau so eines Cachebehälters ist übrigens gering, nur ca. 15 min Arbeitszeit plus ca. 10-15 Trockenzeit für den Kleber.

ein Beispielversteck
Natürlich ist so eine Dose recht speziell und kann lange nicht "überall" versteckt werden. Aber vielleicht hat der ein oder andere ja eine Idee und fühlt sich inspiriert.

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