Montag, 17. März 2014

Maker Madness oder: kann man Kreativität lernen?

Für den Zeitraum vom 28.3. - 7.4.2013 hat Groundspeak, Betreiber der größten Geocaching-Plattform geocaching.com, zum Veranstalten von "Maker Madness" Events aufgerufen. Der Begriff "Maker Madness"  bedeute übersetzt "verrückte Macher", was aber auch nicht so viel Licht auf den Sinn der Events wirft. Konkret geht es darum, (mehr) Kreativität unter die Geocacher zu bringen, was das Gestalten und Legen von Caches angeht. Im Idealfall zeigen also ein oder mehrere "kreative" Geocacher anderen Cacher, wie man so was macht.

Was zur Frage führt: kann man Kreativität lernen?

Wir sagen: nicht wirklich. Und sicher nicht bei einem Event innerhalb von 2-3 Stunden.

Die deutsche Wikipedia-Seite zum Thema "Kreativität" (Revision vom 11.3.2014, 9.49h) sagt in der Einleitung:

"Allerdings ist Kreativität nicht immer leicht zu verwirklichen. Schöpferische Tätigkeiten sind häufig mit Spannungszuständen verbunden (s.u.). Aus psychologischer Sicht sind neben guten, aber nicht notwendigerweise Höchstbegabungen für Kreativität flüssiges Denken und Assoziationsfreude sowie die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und zur Grenzüberschreitung bedeutsam. Aus diesen Fähigkeiten und Einstellungen entstehen aber nur neue und brauchbare Produktionen, wenn flüchtige Einfälle festgehalten und kompetent ausgearbeitet werden."

Liest sich ein bisschen kompliziert, wobei der erste Satz des Zitats es schon trifft. Um es mal aus unserer Sicht einfach zu sagen: man muss die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt haben. Und dann auch noch (handwerklich) umsetzen können. Und, im Falle des Geocachings, muss man ja auch einen passenden Ort zum Platzieren des Caches haben. Und das schon alleine die Ortsauswahl gar nicht so einfach sein kann weiß jeder, der schon mal einen Cache gelegt hat (Leitplanken-Caches ausgenommen ;-) ).

Was noch hinzu kommt: wenn in einer Region bereits kreative Cacher unterwegs sind, liegt die Messlatte eine ganze Ecke höher. Vielleicht auch unerreichbar hoch?
Bei uns, im Raum Limburg - Diez, gibt es sehr kreative und toll umgesetzte Caches (wen die Details interessieren: lest mal den passenden Blogeintrag vom unserem lokalen Mitcacher und Blogger JoergTh). Sprich: das macht es nicht einfacher.
Klar kann sich Kreativität auch in ideen- und abwechslungsreichen Listings für Mysteries niederschlagen (mehr sagen wir dazu nicht, sonst meinen manche noch, wir praktizieren hier Selbstbeweihräucherung :D ). Ob dies aber einfacher oder schwerer ist, als einen coolen Tradi zu bauen, hängt wohl wiederum von der eigenen Kreativität ab.

Fazit: Die Idee, das Groundspeak die Kreativität bei Geocaches fördern will, ist löblich. Allerdings sehen wir die Chancen auf (nachhaltigen) Erfolg als ziemlich gering...

Übrigens: was durchaus inspirierend sein kann ist, mal öfters ganz wo anders zu Cachen. Also ein paar hundert oder tausend Kilometer weit weg. Da kann man schon mal die ein oder andere Idee aufgreifen, die man dann selber vielleicht zu Hause auch umsetzen kann (wobei das natürlich auch eine gewisse Kreativität erfordert, da nicht einfach eine platte 1:1 Kopie zu platzieren).


2 Kommentare:

  1. Danke für die Erwähnung! Nein, Kreativität kann man natürlich nicht lernen. Aber man kann sich Anregungen holen und ein paar praktische Tipps mitnehmen (wo es beispielsweise schwarzen Heißkleber zu kaufen gibt, etc.) Kreativität drückt sich übrigens nicht nur in tollen Cacheverstecken und Mysteries aus... fast in Vergessenheit geraten ist die Kreativität, die früher in das Erstellen von schönen Multirunden und Wandercaches gesteckt worden ist. Liebe Grüße!

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  2. Stimmt - Multi und Wandermultis hatten wir vergessen... Liegt wohl an der persönlichen Präferenz ;-)

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