Dienstag, 30. April 2013

Munzee - was ist das? Wie macht ich das? Macht das Spaß?

Munzee ist - ebenso wie Geocaching - ein GPS-basiertes Spiel. Hier sucht man aber anhand gegebener Koordinaten einen QR-Barcode (meistens in Form eines Aufklebers, es gibt aber auch noch andere Varianten, siehe unten), scannt diesen mit der Kamera seines Smartphones und bekommt dann dafür Punkte. So die Kurzfassung des Spiels.

Etwas ausführlicher: Die Teilnahme am Munzee-Spielen ist kostenlos, man muss sich nur auf munzee.com registieren. Es gibt zwar hier auch eine Premium-Mitgliedschaft, aber die "Vorteile" derer sind - im Vergleich zu Premium-Mitgliedschaft bei geocaching.com - ungleich geringer. Des Weiteren braucht man ein Smartphone - iPhone, ein Windows-Phone oder ein Android-basiertes Telefon. Besondere Anforderungen gibt es nicht, außer, dass das Telefon eine Kamera und einen eingebauten GPS-Empfänger haben muss. Die passende App gibt's - ebenfalls kostenlos - in den entsprechenden App-Stores.

Jetzt kann man loslegen. Also am Smartphone den GPS-Empfänger starten, die App starten, einloggen und sich die Munzees in der Umgebung anzeigen lassen. Natürlich kann man von zu Hause auch vorab im Internet schauen, wo Munzees sind. Die App zeigt dann eine Liste der nächsten Munzees an, inkl. Distanz dorthin. Wobei im Moment diese (nur) in Meilen und Fuß angezeigt werden, metrische Maßeinheiten gibt es noch nicht.
Hat man den Munzee gefunden, drückt man die "Capture" (="einfangen") Schaltfläche in der App und richtet die Kamera auf den Munzee. Nachdem dieser gelesen wurde, wird der Fund online an den Munzee-Server übermittelt und als "gecaptured" (also "gefunden", "eingefangen") geloggt. Optional kann  man noch einen Kommentar hinzufügen und die Munzee mit Bewerten (0-5 Sterne). Findet man einen Munzee nicht oder ist dieser nicht lesbar, kann man auch "not found" oder "needs maintenance" loggen.
Die Apps besitzen auch eine Offline-Log Funktion, so dass man zum Loggen nicht zwingend eine aktive Internetverbindung braucht. Aber: die Apps besitzen keinerlei Funktionalität zum vorab Speichern von Munzees (so wie man vorab Geocaches auf das GPS oder das Smartphone herunter lädt), d.h. sofern man sich nicht vorher die Munzee-Koordinaten abschreibt oder ausdruckt sollte man doch bessere ein Internetverbindung haben...

Neben den QR-Barcode Munzees gibt es auch noch andere Arten wie z.B. virtuelle Munzees (hier muss man zum Loggen nur in der Nähe der Koordinaten sein, aber nichts scannen), NFC-Munzees und ein paar mehr. Eine ganz gute Übersicht bietet der deutsche Wikipedia-Artikel zu Munzee und den verschiedenen Arten.

Übrigens kann jeder, der bei munzee.com angemeldet ist, auch einen Munzee "legen" (im Munzee_Jargon: "deploy"). Die QR-Barcodes kann man online kostenlos generieren, dann ausdrucken und "irgendwo" hin kleben. Das Registrieren des neue Munzees erfolgt ebenfalls über die App. Also ziemlich einfach.


So weit, so gut. Hört sich gut an? Ja, ist auch nicht schlecht...

Aber es gibt natürlich auch "dark sides" - zumindest aus unserer Sicht:

Es gibt bei Munzee keinerlei Abstandsregel und auch keine Warnung wie z.B. "in Abstand von 20 Feet gibt es bereits einen Munzee, willst du deinen wirklich hier platzieren?" Was an manchen Orten zu extremen Ansammlungen von Muzees führt, besonders von virtuellen Munzees (populäre Orte sind z.B. Bahnhöfe in größeren Städten, größere Flughäfen oder beliebte Parks innerhalb von Städten). Des Weiteren gibt es auch Munzee-Powertrials, wo jeder Geocaching-Powertrial vergleichsweise ein Marathon ist. Es gibt Strassenzüge, wo in der Tat an jeder Laterne ein Munzeesticker klebt, evtl. sogar auf beiden Strassenseiten. Klar, gibt viele Punkte, reduziert das ganze aber auf ziemlich stumpfes Punktesammeln.

Das jeder sich die QR-Codes für Munzees drucken kann ist ja grundsätzlich gut, aber darunter leidet leider auch die Qualität. Normales Papier mit durchsichtigem Paketband ist nun Mal nicht besonders widerstandsfähig gegen die Witterung in Mitteleuropa. Dadurch sind einige Munzee nicht mehr lesbar. Es gibt zwar auch bei munzee.com einen Online-Shop, wo man recht widerstandsfähige, auf Vinylfolie gedruckte Munzees bestellen kann, aber die sind vergleichsweise teuer, da der Versand aus den USA erfolgt (es sei dann, es gibt auch deutsche Shops - wir kennen aber keinen...).

Ein weiterer Nachteil ist, dass beim Legen eines Munzees immer "nur" die Koordinaten des Smartphones ausgelesen und zugrunde gelegt werden. Eine spätere Korrekturmöglichkeit gibt es nicht (jedenfalls haben wir keine gefunden). Da Smartphones aber - im Vergleich zu Garmin, Magellan & Co - eine schlechtere Genauigkeit haben, sind die Koordinaten entsprechend ungenau. Das ist noch egal, wenn man auf einem freien Platz ist (z.B. eine Supermarktparkplatz), aber es ist nicht mehr egal, wenn man z.B. auf einer bewaldeten Fläche ist, wo das Smartphone vielleicht nur noch 8 oder 10 m Genauigkeit hat (vielleicht gibt es deshalb so wenig Munzees im Wald?).

Letzter Punkt: Wie oben ausgeführt ist eine Internetverbindung des Smartphones quasi notwendig. Was die Spielen von Munzee im Ausland sehr teuer machen kann...

Fazit, bzw. genau genommen unser Fazit: Munzee ist ganz nett und eine nette Ergänzung zum Geocaching, aber mit (für uns) kein Ersatz. Munzee kann eine Abwechslung sein, wenn man z.B. in (Innen-) Städten unterwegs ist oder in Gegenden, wo man vielleicht schon alle Caches hat. Damit ist Munzee für uns ein "Nebenbei Hobby".

Nachtrag 4.5.2013: Man kann die Entfernungsanzeige doch auf metrische Einheiten umstellen. Ob das mit einem Update (der Android App) gekommen ist oder wir das vorher übersehen haben können wir im Nachhinein nicht mehr sagen.

Nachtrag 12.5.2013:  Es gibt (jetzt) auch eine Abstandsregel für Munzees, zumindest was die eigenen angeht. Die müssen 150 Fuß (~46 m) auseinander liegen, sonst wird der "Deploy" verweigert.

Dienstag, 23. April 2013

Wir retten einen Cachebehälter

Heute erhielten wir einen "Needs Maintenace" Log zu einem unserer Caches. Aber nicht, weil was kaputt oder nass oder der Cache ganz weg war. Vielmehr hatte ein Cacher beim "Bergen" des Caches (der hängt in einem hohlen Baum, aber sehr gut erreichbar) eine Hälfte der Dose (es ist ein Groundspeak Geocaching Mikro Behälter) in den Baum fallen lassen. Jetzt lag diese ca. 1 m tiefer - enger Baum, zu kurze Arme -> kommt nicht dran. Immerhin waren Logbuch und Verschlussdeckel noch da. Und der Teil, der im Baum lag, hat einen stählernen Schlüsselring oben dran.

Also musste das SAR (Search and Rescue) Team von DerSchnelleLinus ausrücken, um vor Ort wieder alles zu richten. Also die Rettungsausrüstung eingepackt (dazu später mehr) und sicherheitshalber mal einen Ersatzbehälter eingepackt. Von den meisten der von uns ausgelegten Dosen haben wir nämlich (mindestens) ein Ersatzexemplar zu Hause.

Das Versteck ist nicht wirklich weit von unserem Haus weg, also sind wir nach ca. 10 min Fahrt + Spaziergang vor Ort. Nach dem Sichern von Logbuch und Deckel erst Mal das Equipment ausgepackt:
  • Magnet mit Loch in der Mitte
  • ein Stück Schnur
  • eine Taschenlampe
außerdem wurde noch benötigt:
  • eine ruhige Hand
  • Geduld
Mit der Taschenlampe dann nach unten in den Baum beleuchtet - hm, da glänzt was metallisch, könnte der Schlüsselring sein. Also aus Magnet und Schnur eine Angel gebaut und mal angefangen, im Baum zu Angeln. Nach 3 bis 4 Minuten hatte der Ring dann auch "angebissen" und hing am Magneten.

Also den Behälter wieder zusammengeschraubt, noch mit einer Absturzsicherung versehen und wieder aufgehängt. Fertig.

Falls sich jetzt noch jemand fragt, warum wir nicht direkt eine Absturzsicherung gemacht haben: Normalerweise vermeiden wir es, Nylonschnüre und Draht bei Cache zu verwenden, die im Wald versteckt sind.

Mittwoch, 10. April 2013

(Earth-) Cachen an den Niagara-Fällen

25% von DerSchnelleLinus halten sich im Moment in Nordamerika auf. Da ein bisschen Zeit war, konnte heute ein Abstecher zu den Niagarafällen gemacht werden. Von Toronto, Kanada kommend braucht man ca. 90 min mit dem Auto bis dort.

Der zugehörige, gleichnamige Fluss bildet gleichzeitig die Grenzen zwischen Kanada und den USA, von daher gibt es eine "amerikanische" Seite und eine "kanadische" Seite der Fälle. Wir kennen die amerikanische zwar selber nicht, aber vorherrschende Meinung ist, dass die kanadische so wie so besser ist, weil man von dort besser sehen kann.

In der Tat kommt man dort ziemlich nah an die Fälle dran - was schon ziemlich beeindruckend ist.

Niagara Fälle von oben

Genau genommen stürzt der Fluss an mehreren Stellen in die Tiefe, es gibt also mehrere Wasserfälle. Der größte und wohl auch spektakulärste ist "Horse Shoe Falls" (=Hufeisen Wasserfall).

Horseshoe Falls



Da die Fälle schon ein gewaltiges Natutrschauspiel sind, gibt es hier (natürlich) auch eine Reihe von Earthcaches, die sich mit dem Thema beschäftigen. In unmittelbarer Nahe der Aufnahmestelle des obigen Fotos befindet sich der Earthcache "Table Rock".

Die Earthcaches haben aber mehr zu bieten als Wasserfälle. Ca. 3 km stromabwärts befindet sich der Earthcache "Niagara Whirpool", welcher sich mit den Whirpool Rapids (=Whirpool Stromschnellen) und dem "Eddy Basin" beschäftigt, wobei sich in letzterem das Wasser dreht wie in einem Whirpool.

Eddy Basin am Niagara Whirlpool Earthcache
Nur ein paar hundert Meter weiter gibt es die dem EC "St. Davids Buried Gorge". Hier geht es um den Verlauf des heutigen Niagara-Flusses sowie den Vorgängen kurz nach der letzten Eiszeit. Hört sich im ersten Moment kompliziert an, die Beantwortung der Fragen des Caches ist aber einfach.

Der letzte Earthcache in der Reihe ist der "Pot Holes" Cache. Dieser beschäftigt sich mit topf-förmigen Auswaschungen, welche der Fluss hier hinterlassen hat. Dieser Cache befindet sich im "Niagara Glen" Naturreservat, welches über die folgenden Treppe zu erreichen ist:

Treppe ins Gebiet
Der EC hat übrigens eine rechte hohe T-Wertung von 3.5 - welche auch gerechtfertigt ist. Zwar ist der Weg zum Cache nicht "gefährlich" oder ähnliches, führt aber über eine Reihe von unbefestigten Pfaden und natürlichen Steintreppen nach unten in Richtung Cache. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, weil alleine schon der Weg zum Cache landschaftlich toll ist!

Weg zum Cache
Ca. 50 m vom EC entfernt gibt es übrigens einen Tradi, welche man natürlich direkt mit macht. In dessen Listing ist auch beschrieben, über welche Wege man am besten zum Cache kommt.

Neben den vier hier beschriebenen Earthcaches auf der kanadischen Seite gibt es noch ein paar weitere auf der amerikanischen. Und natürlich jede Menge Tradis, so dass man - bei Zeit und Lust - hier noch viel mehr Zeit mit Cachen verbringen kann.