Freitag, 14. August 2015

Cachekeeper - die eigenen Caches verwalten

Wer mehr als ein paar Caches legt kommt wahrscheinlich irgendwann nicht mehr umhin, eine gewisse Buchführung einzuführen. Wie z.B. "Welcher Cache hat welche Dose?", "Welches Logbuch ist in dem Cache?" oder "Wann wurde bei welchem Cache welche Wartung durchgeführt?".

Früher haben wir unsere Buchführung via CouchDB gemacht, darüber hatten wir hier im Blog im Juni 2013 bereits geschrieben. Das Verwaltung über die CouchDB Datenbank hat zwar eigentlich gut geklappt, erfüllte aber doch nicht so richtig alle Wünsche. Dazu gehören z.B. eine bessere Übersicht über durchgeführte Wartungen und eine Exportmöglichkeit für die Lösungen und Lösungswege unserer Mysteries (falls ein Cacher bei einem Rätsel mal nicht weiter kommt - obwohl die eigentlich alle gut lösbar sind ;-) ). Außerdem war noch gewünscht, sich eine Karte mit den Finalpositionen der eigenen Caches generieren zu lassen.

Also wurde im Frühjahr beschlossen, eine eigene Software für die Verwaltung der eigenen Caches zu schreiben.

Der Name: Cachekeeper.

Das ganze ist in Python und dem Webframework Django umgesetzt. Die Softwarebasis ist also die gleiche wie die von Mysterykeeper, welches hier im Blog im Mai dieses Jahres vorgestellt wurde.

Technisch gesehen wird Cachekeeper also über den Browser bedient, Django stellt die Daten (lokal) über den eingebauten Webserver bereit und die Daten an sich liegen in einer relationalen Datenbank.

Zu Cachekeeper an sich:

Zu jedem eigenen Cache kann man in Cachekeeper einen Eintrag anlegen. Dieser enthält folgende Pflichtangaben:

  • GC-Nummer (oder OC-Nummer)
  • Name des Caches
  • Cache-Typ (Tradi, Mystery, Multi, Letterbox...)
  • Dose
  • Finalkoordinaten
  • Gemarkung, in der der Cache liegt
außerdem gibt es noch folgende optionale Felder:
  • Notizen
  • Antworten (bei Mysteries wird hier die Lösung hinterlegt)
  • Geochecker-Link
  • OC-only Cache?
Das ganze sieht in der Eingabemaske so aus:

Eingabemaske zum Eingeben und Editieren von Caches
Des Weiteren können noch für jeden Cache Einträge für durchgeführte Wartungen hinterlegt werden, ebenso können für jedem Cache beliebig viele Anhänge (wie z.B. Bilder für das Listing, Logbuchvorlagen etc.) hochgeladen werden.

Die Eingabe über aller Daten erfolgt über das Admin-Frontend, welches in Django standardmäßig enthalten ist. Dieses ist auch auf dem Bildschirmfoto oben zu sehen.

Ruft man Cachekeeper im Browser über http://localhost:8000/cachekeeper auf, so sieht man die Startseite des Programms, welche wie folgt aussieht:

Startseite von Cachekeeper
Hier werden alle aktiven Caches tabellarisch aufgelistet, wobei die Tabelle per Mausklick auf die Spaltenüberschrift nach der entsprechenden Spalte umsortiert werden kann.

Klickt man auf eine der Cache-IDs gelangt man zur Seite mit den Details zum gewählten Cache:

Detailansicht zu einem Cache
Aufgelistet sind tabellarisch alle Details zum Cache, inklusive einer Auflistung, wann welche Wartung durchgeführt wurde und welche Anhänge dem Cache zugeordnet sind.

Apropos Wartung: Cachekeeper stellt auch eine Seite bereit, auf der alle Wartungen chronologisch auflistet sind. Dies sieht so aus:

chronologische Liste der durchgeführten Wartungen
Über der Tabelle auf der Startseite von Cachekeeper sind einige Links zu finden, die auf weitere Seiten der Anwendungen verlinken:

die Menüleiste von Cachekeeper
Der Link "OC-only Caches" ruft die Seite auf, auf der die Caches aufgelistet werden, die exklusiv bei opencaching.de gelistet sind. Ein Klick auf "all caches" erzeugt eine Tabelle der Caches wie auf der Startseite, in der aber alle Caches aufgeführt werden - egal ob aktiv oder archiviert.

Des Weiteren gibt es hier die Möglichkeit, die Lösungen für alle im Programm hinterlegten Mysteries zu exportieren.
Sinn dieser Funktion ist übrigens nicht, dass man die Lösungen für seinen eigenen Mysteries besonders einfach in irgendwelchen dubiosen Facebook Gruppen zur Verfügung stellen kann. Vielmehr man so die Lösungen seiner Mysteries "dabei haben", falls andere Geocacher mal Probleme beim Lösen haben sollten, ohne dass man direkt die ganze Cachekeeper Applikation dabei haben zu müssen.

Der Link "Stats" ruft die Statistikseite. Diese sieht so aus:

Statistikseite
Wie im Bildschirmfoto zu sehen ist, wird hier die Anzahl der aktiven Caches nach verschiedenen Kategorien gezeigt. Neben der im obigen Bild zu sehenden Zählung nach Cachetyp und Cachegröße gibt es noch Statistiken zu den eingesetzten Dosen, sowie den Caches pro Gemarkung.

Wie oben bereits erwähnt bietet Cachekeeper weiterhin die Möglichkeit, eine Karte mit allen Caches innerhalb einer Gemarkung bzw. in mehreren Gemarkungen zu generieren. Dies ist z.B. praktisch, wenn man dem lokalen Forstamt oder Ortsbürgermeister eine Karte der (eigenen) existierenden Caches vorlegen möchte, z.B. zwecks Einholen der Genehmigung weiterer Caches.

Als Kartendarstellung für die Cachekarte kann zwischen OSM und Google Maps gewählt werden.

Die Auswahlseite für die Gemarkung(en) sieht wie folgt aus:

Auswahl der Gemarkung
Wie zu sehen ist, ist die Auswahlseite zweigeteilt. Im oberen Bereich ist eine Auflistung alle Gemarkungen (Gemeinden / Orte), für die mindestens ein aktiver Cache in der Datenbank hinterlegt ist. Ein Klick auf "Google Map" bzw. "OSM" generiert die entsprechen Karte.

Diese sieht mit OSM als Kartenquelle so aus:

Beispielkarte mit Caches in einer Gemarkung
Die roten Kreise um die Marker entsprechen einem Radius von 161 m in Realitität. Die Karte kann optional aber auch ohne Kreise und nur mit Markern dargestellt werden.

Möchte man eine Karte mit Caches in mehreren Gemarkung erstellt, dann wählt man diese einfach über die zugehörige Checkbox im unteren Teil der Auswahlseite an (das Bildschirmfoto oben zeigt nicht die komplette Liste). Die Darstellung entspricht der der Caches in nur einer Gemarkung:

Beispielkarte für Caches in mehreren Gemarkungen
So weit, so gut. Wir haben Cachekeeper seit ein paar Monaten für uns im Einsatz. Und es ist schon ganz praktisch und übersichtlich. Jedenfalls übersichtlicher als die alte Lösung mit CouchDB.
Aktuell läuft Cachekeeper "nur" lokal auf einem unserer Laptops. Grundsätzlich wäre es aber auch ohne Probleme möglich, das Programm auf einer Server zu verfrachten, welcher über das Internet erreichbar ist.

Falls jemand Interesse an Cachekeeper für sich hat, kann er uns gerne kontaktieren. Wir löschen dann aber vorher die Datenbank mit den Daten unserer Caches ;-)

Für den (lokalen) Betrieb muss Python 3 und das Django-Webframework installiert sein. Außerdem muss, bevor die Dateien für Cachekeeper kopiert werden, ein Projekt und ein Applikation angelegt werden (was kein Problem ist). Dann werden die Cachekeeper Dateien kopiert und die Datenbank angelegt. Was auch kein Probem ist. Danach wäre Cachekeeper einsatzbereit.

Dienstag, 4. August 2015

diverse Geocaching-Dosen - ein Erfahrungsbericht aus Cacheowner Sicht

Als Geocacher erfreut man sich ja gerne an kreativ gestalteten Dosen bzw. Verstecken. Tun wir auch, keine Frage.

Wenn man als Cacheowner (kurz: CO) aber mehr als eine handvoll Dosen im Feld hat, dann verschiebt sich dann Interesse auch hin zum Kriterium wartungsarm.
"Wartungsarm" heißt dabei in erster Linie, dass a) das Logbuch auch bei Dauerregen oder Schnee trocken bleibt und dass b) ein passabel großes Logbuch in die Dose passt.

Aktuell haben wir ca. 90 aktive Caches "out in the wild" und haben dabei alle mögliche Dosentypen im Einsatz. Ein Großteil des Spektrums wird z.B. in unsere Cacheserie "Dosenshow" gezeigt.

Unsere Erfahrung mit diversen Cachebehältern haben wir hier im Blog mal zusammengefasst.

Die unspektakuläre Nachricht direkt voran: die Standards funktionieren am besten. "Standards" heißt: PETling, Clip'n'Close Dose und Schraubdose.

Dosen, die problemlos funktionieren:
Clip'n'Close Dose, PETling, 35ml Schraubdose
Mit diesen drei Dosen haben wir quasi keine Problem. Selbst wenn die Dosen ca. 3 Jahre im Feld sind (älter ist aktuell kein Cache von uns...) sind die Dosen dicht und das Logbuch trocken. Selbst dann, wenn die Dosen am Waldboden platziert sind.
Bei den Clip'n'Close ist es nur wichtig, dass man auf eine Dose der beiden bekannten Markernhersteller zurück greift oder auf die äquivalent guten Dosen aus dem Geocaching-Handel Names "Cache Box". Ein weiterer Vorteil ist, dass es die Clip'n'Close Dosen und allen möglichen Größen von 0,2 bis zu mehr als 2 Liter gibt.
Die Schraubdosen gibt es auch im Geocaching-Versand - preiswerter und in größerer Auswahl (und Größen) gibt's die aber im "normalen" Internetversand. Einfach mal nach "Pathologie Schraubdose" suchen - ja, der "normale" Einsatzzweck dieser Dosen ist wohl in der Pathologie. Gängigen Größen sind 35ml (entspricht Filmdosengröße), 50ml und 100ml.

Zwei weitere Dosen, die ebenfalls problemlos funktionieren, sind die Munitionskiste und der 6l Weithalskanister.

auch gut, aber ziemlich groß:
Weithalskanister und Munitionskiste
Zur Mun-Kiste muss sicherlich nicht viel gesagt werden, das ist ein Klassiker des Geocachings. Bei ebay gibt's Mun-Kisten mit gutem Zustand auch zu recht moderaten Preisen.
Der 6l Weithalskanister hat auch eine sehr gute Dichtigkeit und Haltbarkeit. Die "Nachteile" sind eine eher ungünstige Farbgebung für's Geocaching (großer roter Deckel) und ein ziemlicher hoher Preis, sofern man einzelne Dose nicht zu Großhandelspreisen beziehen kann.
Ein genereller Nachteil der beiden Dose kann eben die Größe sein. Man braucht zum Platzieren schon ein recht großes Versteck. Dafür ist dann innen aber Platz für große Logbücher und viele Trackables.

Zwei schon eher "exotische" Dosen, die bei uns ebenfalls gut funktionieren, sind der "Keep it Clear" Container und der Pelican Container.

etwas exotisch, aber gut:
Keep it Clear Container und Pelican Container
Die Keep it Clear Dose ist im Outdoor- / Sporthandel teilweise auch unter dem Namen "Beachbox" zu finden. Die Dose sieht zwar recht "unspektakulär" aus, funktioniert aber einwandfrei. Allerdings haben wir die eine Dose dieser Art, die wir im Einsatz haben, nicht am Boden platziert. "Unsere" Dose sieht zwar Regen und Schnee, ist aber nie von z.B. feuchtem Laub oder Schnee bedeckt. Von daher fehlt uns da die Erfahrung, wie gut die Dichtigkeit unter solchen Einsatzbedingungen ist.
Der Pelican-Container ist der Rolls Royce unter den Cachedosen. Eigentlich sind Pelican-Boxen robuste Transportboxen, welche sich natürlich auch für's Geocachung "missbrauchen" lassen. Die Highlights sind eine ultra-robustes Gehäuse, integrierte Dichtung im Deckel, Scharnierstifte aus Edelstahl und ein integriertes, wasserdichtes Druckausgleichventil für den Innenraum. Wodurch vielleicht auch schon der Nachteil erahnbar ist: die Dosen sind teuer. Für die oben im Bild gezeigte Variante der Größe "small" bekommt man z.B. auch zwei kleine Munkisten oder ca. 25 PETlinge...

Die nächsten drei Dosen, die uns persönlich gut gefallen, sind leider nicht ganz problemlos: Mighty Mega Cache Container, Mini Decon Container und der Groundspeak Micro.

mit kleineren Problemen:
Mighty Mega Cache Container, Mini Decon Cotainer, Groundspeak Micro

Der Mini Decon Container und die Mighty Mega Cache Container haben beide die Größe "small". Der Mighty Mega ist dabei super robust, weil er aus Alu gefräst / gedreht wird. Konstruktionsbedingt sollte er dicht sein - ist er nach unsere Erfahrung aber nicht immer. Warum, haben wir noch nicht herausgefunden. Mit einigen ausgelegten Dosen haben wir keinerlei Problem, in anderen war im Herbst / Winter schon Feuchtigkeit. Zwar nie viel, aber immer so viel, dass das Logbuch feucht wurde.
Der Mini Decon Container ist aufgrund seiner ovalen Form so groß, dass auch TBs und mittelgroße Coins gut rein passen. Allerdings haben die von uns platzierten Mini Decons das gleiche Problem wie die Mighty Mega: einige sind dicht, andere nicht so richtig. Außerdem muss man den Deckel der Mini Decon mit etwas Kraft schließen, damit dieser richtig auf dem Dosenkörper einrastet. Das kriegen nach unserer Erfahrung einige Cacher nicht hin, so dass es die Feuchtigkeit leichter hat, in die Dose zu gelangen, eben weil der Deckel nicht ganz zu ist.
Der Groundspeak Micro (ist in nicht-Groundspeak Shops auch unter anderen Namen bekannt) ist eine kleine, schlanke und robuste Dose, die uns sehr wenig Probleme macht (bei einer hatten wir nach ca. 2 Jahren mal ein Feuchtigkeitsproblem). Aber: in den Groundspeak Micro passt kein normales Logbuch, hier muss man selber basteln. Was nicht weiter schlimm ist, aber selbst das größt-mögliche Logbuch hat "nur" Platz für ca. 50 Einträge, so dass man als CO zumindest bei stark-frequentierten Caches hier öfters mal zum Logbuchwechsel muss.

Die letzten beiden Dosen sind der Alcon Container und der Nacro Container, beide sind auch über diverse deutschsprachige Geocaching-Shops erhältlich:


Probleme mit der Dichtigkeit:
Alcon Container und Nacro Container
Beide sind recht robust und aus Alu gefertigt und haben einen Schlüsselring zwecks Aufhängung am Deckel. Aber: beide sind konstruktionsbedingt nicht dicht, was an der Ausführung des Deckels liegt. Dazu gibt es hier im Blog bereits einen Artikel. Und was in Sachen Logbuch oben zum Groundspeak Micro geschrieben wurde, gilt auch für den Nacro Container: aufgrund der geringen Größe passt hier auch nur ein kleines Logbuch rein.

So weit unser Erfahrung mit den diversen Cachebehältern. Zum Filmdosen hatten wir bereits in der Vergangenheit was geschrieben und mehr gibt dazu auch nicht zu sagen.

Grundsätzlich würden wir alle oben gezeigten Dosen auch heute nochmals zum Einsatz bringen. Nur manche Dosen halt eher nur an / in Verstecken, die (halbwegs) trocken sind und bleiben.

Ohne wenn und aber in jeder Situation bewährt haben sich die Standards: PETling, Schraubbehälter, Clip'n'Close Dose und Mun-Kiste. Ist zwar aus Cachersicht vielleicht langweilig, aus Cacheowner Sicht aber "eine sichere Bank". Und ein trockenes Logbuch erfreut Cacher ja auch.